2024 geht „Willkommen im Klub“ ins siebte Jahr. Und weil immer mal wieder der Wunsch geäußert wird, bei der Themenauswahl neben der Kernstadt Ludwigsfelde, die Ortsteile nicht zu vergessen, nehmen wir ohne zu zögern im Januar Groß Schulzendorf in den Blick. Und bevor manche sogleich die Hände heben nach dem Motto „wissen wir schon alles“, wollen wir ihre Neugier auf einige Fragen lenken, die gegenwärtig viele Dorfbewohner und Landwirte umtreibt:
Über Jahrhunderte waren auf dem Dorf Wohnen und Arbeiten auf´s Engste miteinander verwoben. Naturidylle? Ruhe? Vollkommen nachrangig. Was zählte, waren die kurzen Wege zu Feld und Wald. Man arbeitete schließlich in der Landwirtschaft.
Doch der Agrarsektor hat sich vollständig gewandelt und ist noch immer im Umbruch. Geht damit eine Krise des Dorfes einher? Nicht unbedingt. Vielerorts zeigt das Landleben neue zukunftsfreudige Gesichter.
Wie aber sieht die Zukunft der Landwirtschaft aus? Mit welchen Herausforderungen haben die Landwirte bei Klima, Umwelt, Biodiversitäts- und Tierschutz zu kämpfen? Aber auch solche Fragen wie Ernährungsgewohnheiten, der kritische Blick auf Pflanzenschutzmittel und die besondere Sicht der Verbraucher auf Tierhaltung und Ackerbau wollen wir mit unseren fachkundigen Gesprächspartnern in den Blick nehmen.
Der Ortsvorsteher Bertram Kühne ist zugleich Agraringenieur und seit 2017 bei den Stickstoffwerken Piesteritz Fachberater für Düngung im Land Brandenburg.
Gunnar Lehmann, in Ludwigsfelde geboren und studierter Agrarwissenschaftler, war Referent für Agrarpolitik bei der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro Ina Latendorf MdB.
Schulzendorf an der Wiese wurde das über 600 Jahre alte Groß Schulzendorf einst genannt, um es von anderen Orten gleichen Namens zu unterscheiden. Damals hatte das kleine Angerdorf einen Schulzen und einen Krug, und beides gehört noch heute zum jüngsten Ludwigsfelder Ortsteil. Der alte Dorfkrug steht noch heute im Zentrum des kulturellen Lebens in dem kleinen Ort. 1879 erbaute Familie Hannemann ein Haus, das seitdem im Familienbesitz geblieben ist und heute als Landgasthof in der 5. Generation von Fredi Spahn geführt wird. Er lst unser dritter Gesprächspartner. Fredi Spahn wird nicht nur manches Schmankerl aus der Geschichte des Dorfkrugs erzählen, sondern auch mit interessanten Details an das ehemalige Jagdschloss „Heidehof“ der Familie des bekannten jüdischen Kaufhauskonzerns Wertheim erinnern. Und er wird mit einer kleinen kulinarischen Überraschung aufwarten.