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Rede des Bürgermeisters zum Neujahrsempfang

Freitag, 24.01.2020

Grußwort des Bürgermeisters der Stadt Ludwigsfelde zum Neujahrsempfang am 24.01.2020

- Es gilt das gesprochene Wort -

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

heute steht das Ehrenamt im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs. Es ist mir ein grundsätzliches Anliegen Ihnen allen für Ihre ehrenamtliche Arbeit für das Gemeinwohl in unserer Stadt zu danken! Unser Ludwigsfelde wäre nicht die lebenswerte Stadt, die sie ist, ohne das aktive Ehrenamt seiner Bürgerinnen und Bürger! Sie alle stärken das Gemeinwohl mit Ihrem uneigennützigen Engagement – nochmals, und wirklich ganz ausdrücklich - vielen Dank dafür!

Die Bereiche in denen Sie aktiv sind, sind so vielfältig wie das Leben in unserer Stadt – wie die Menschen in unserer Stadt! Sport, Feuerwehr, Kunst, Kultur, Kirche, Selbsthilfe, Hilfe für Hilfebedürftige, Sponsoring, Spenden, Förderung, Lokalpolitik, Jugendarbeit, Interessenvertretung, Tierwohl, Umweltschutz, Festlichkeiten und, und, und – ich kann es gar nicht alles aufzählen - überall sind Sie aktiv mit und für Menschen aus unserer Stadt und darüber hinaus in der Region.
Müsste all das was Sie leisten durch das Hauptamt geleistet werden, würde dies die Leistungsfähigkeit unserer Stadt in jeder Hinsicht überfordern. Ludwigsfelde wäre nicht halb so liebens- und lebenswert, wie es ist und empfunden wird.

Das Wort Ehrenamt setzt sich zusammen aus den Worten Ehre und Amt. Es meint das ehrenhafte, das freiwillige uneigennützige Engagement. Und Amt steht für die Verantwortung, die jeder von Ihnen bereit ist zu übernehmen. Wie kommt Mann, oder Frau dazu sich eines solchen Ehrenamtes anzunehmen?
Es ist viel mehr als die Einsicht in die Notwendigkeit, nein es ist auch die Freude am gemeinsamen Helfen, am gemeinsamen Gestalten und letztendlich die Freude am gemeinsamen Gelingen.

Ich könnte jetzt an dieser Stelle mit meinem ausdrücklichen Dank an Sie meine Rede beenden, bitte Sie aber die Geduld aufzubringen auch dem zu folgen, was ich Ihnen gerne mit in die Gespräche des folgenden Abends geben möchte. Es ist die Frage danach was Ehrenamt braucht, um funktionieren zu können und damit meine ich nicht die Rahmenbedingungen, wie Räume, Sportplätze und Hallen, Kulturstätten, Vereinshäuser und Vieles mehr.

Ehrenamt braucht und bewirkt im Kern Eines:
Respekt!
Respekt vor dem was Menschen bereit sind von sich für andere zu geben. Ohne den Respekt ihrer Umwelt vor dem was sie leisten, wäre eine Wertschätzung gar nicht möglich!

Im vergangenen Jahr habe ich an dieser Stelle den Schwerpunkt meiner Rede dem Konsens gewidmet. Dem Konsens als unverzichtbarem Teil demokratischer Willensbildung und damit unseres Zusammenlebens. Wie aber steht es mit dem Respekt in einer Zeit in der Geringschätzung und Beleidigungen gesellschaftsfähig sind und somit Akzeptanz finden. Wieviel Respekt bringen wir denn auf, für die jeweils anderen
Menschen mit anderer Hautfarbe?
Menschen mit oder ohne oder anderer Religion?
Menschen mit jeweils anderer geschlechtlicher Orientierung?
Menschen mit Behinderung?
Menschen mit anderen politischen Ansichten?
Menschen anderen Alters?
Menschen mit anderem Einkommen?
Menschen mit anderen kulturellen Interessen?

Sind wir alle bereit das „Andere“ so zu respektieren, wie wir für uns und unsere Lebensauffassung, für unser Handeln, unser Sein Respekt erwarten?

Wir leben in einer Zeit, in der das Individuum sich selbst immer mehr in den Mittelpunkt seines eigenen Seins und Handelns stellt. Das Selfie im digitalen Profil als Abbild des eigenen Idealbilds. Die gesellschaftliche Aufgabe diesem Maß an Egozentrik und Egoismus etwas entgegenzusetzen ist und bleibt eine große Herausforderung.

Sie als ehrenamtlich Tätige, oder Förderer des Ehrenamts nehmen sich dieser Herausforderung an. Sie sind bereit, Ihre eigenen Interessen zu Gunsten anderer Menschen zurückzustellen. Dies mit Ihrem persönlichen Umfeld zu vereinbaren, dass Sie auch die Zeit haben, Ihr Ehrenamt gut ausfüllen zu können. An dieser Stelle ist mir wichtig auch Ihren Partnern und Familien zu danken, die Ihnen den Rücken für Ihr Ehrenamt freihalten! Und auch dort ist dann klar, dass Ihre Familien dies nur tun, weil sie Respekt haben vor Ihnen und dem was Sie für das Gemeinwohl leisten und dabei erkennen, dass Ehrenamt eben auch Unterstützung und Rücksicht im persönlichen Umfeld erfordert. Ihre Unterstützer in Ihrem privaten Umfeld sind damit auch ein Teil des ehrenamtlichen Engagements. Vielen von diesen Unterstützern sind heute hier mit im Saal. Auch an Sie möchte ich meinen herzlichen Dank richten!

Die Fortführung und Stärkung des Ehrenamts wird in den kommenden Jahren kein Selbstläufer. Auch in vielen Vereinen und Selbsthilfegruppen wird der demografische Wandel zu bewältigen sein. Die Stadt Ludwigsfelde hat dies erkannt und daher auf Initiative des Seniorenbeirats und der Akademie 2. Lebenshälfte in Kooperation mit der Stadt eine Ehrenamtsböse auf den Weg gebracht, die in den kommenden Wochen an den Start gehen wird. Unterstützt wird diese Institution durch eine neue Stelle in der Verwaltung, der Vereinsbeauftragten. Ziel ist es Bedarfe im Ehrenamt durch Angebote, also Menschen, die eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen, zusammen zu bringen.

Das Potential dafür müsste in einer rasant wachsenden Stadt und dem bevorstehenden Übergang der Babyboomer-Generation in den wohl verdienten Ruhestand vorhanden sein. Und damit einher geht die Bitte an Sie:

Zeigen Sie an, wo bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement zusätzlicher Bedarf an personeller Verstärkung besteht. Begeistern Sie andere für Ihre Aktivitäten! Dann wird das Ehrenamt für unsere schöne Stadt noch mehr an Bedeutung gewinnen und die Gemeinschaft, das Lebenswerte der Stadt weiter gestärkt.

Und die zweite Bitte an Sie:
Werben Sie in Ihrem Umfeld für das Glück beim Helfen und gemeinsamen ehrenamtlichen Arbeiten für das Gemeinwohl. Dann wird der Respekt und die Wertschätzung für das Ehrenamt - und damit das Ehrenamt selbst - weiter gestärkt.

Mir ist heute folgendes Zitat von Theodor Fontane in einem anderen Kontext begegnete, dass auch gut in den heutigen Abend passt:

„Jeder glückliche Augenblick ist eine Gnade und muss zum Danke stimmen.“

In diesem Sinne wünsch ich Ihnen allen für dieses Jahr viele glückliche Augenblicke und Gesundheit – und für den heutigen Abend angenehme Begegnungen und Gespräche.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!