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Lesen geht auch im Spätsommer

Samstag, 10.09.2022

Leseempfehlungen vom Förderverein der Stadtbibliothek Ludwigsfelde

Jede Zeit ist Lesezeit, auch der Sommerausklang. Das finden auf jeden Fall die Mitglieder vom Förderverein 2.0 der Ludwigsfelder Stadtbibliothek. Sie wollen andere Menschen von ihrem liebsten Hobby überzeugen und stellen deshalb interessante und lesenswerte Bücher vor. Die Lesetipps für den September kommen von den Vereinsangehörigen Christina Hannappel und Marina Khan.

Leseempfehlung von Christina Hannappel: Die blaue Frau (Autorin Antje Rávik Strubel)

Eine me-too Geschichte. Eine Geschichte über Machtstrukturen und –missbrauch im privaten wie gesellschaftlichen und staatlichen Kontext. Eine Ost-West Geschichte – erzählt anhand persönlicher Begegnungen über die Nachwendezeit bis zurück zum Kalten Krieg. Eine Geschichte über Europa – beginnend in der CSSR über Berlin, die Uckermark bis nach Finnland. Eine Geschichte über den Versuch einer Selbstermächtigung der jungen tschechischen Protagonistin und eines estnischen Professors, EU Abgeordneter, der sich für Menschenrechte stark macht.

Eine Geschichte über das Unvermögen einer Verständigung im tiefsten Sinne.

All diese Geschichten verbindet ein Spannungsbogen, der einen in Atem hält. Die eigenen Gefühle schwanken zwischen Sprachlosigkeit, Entsetzen und purer Freude über diese wunderschöne,pointierte Sprache. Die erzeugten Bilder materialisieren sich nahezu im selben Maße wie die „blaue Frau“ im Mystischen verweilt und allenfalls Ahnungen zulässt. Die größte Stärke sehe ich in den präzise sezierten gesellschaftlichen Strukturen und den aufwühlenden Erzählungen innerer Zustände. „Finnland heißt es habe eine slawische Seele in skandinavischem Gewand“.

Antje Strubel hat ihr Buch 2020 geschrieben. Sie konnte es also nicht wissen. Sie nimmt uns mit in die politisch, geschichtlichen Hintergründe der nordischen Staaten, im speziellen Finnlands und Estlands. Diese Ebene des Romans sensibilisiert für die Brisanz des potentiellen Beitritts Finnlands und Schwedens zur Nato aufgrund der russischen Aggression. Ein quasi ungewollter Mehrwert eines herausragenden Buches, das absolut zurecht den Deutschen Buchpreis 2021 erhalten hat.


Leseempfehlung von Marina Khan; Madame le Commissaire und die Villa der Frauen (Provence-Krimi von Pierre Martin)

Der Duft von Lavendel, Pinien und Meer sowie der beschauliche Alltag in einem Dörfchen der Provence, das sind eigentlich Zutaten für entspannte Urlaubsträume. Hier ereignen sich aber auch die misteriösen Mordfälle, die Madame le Commissaire, Isabelle Bonnet, aufzuklären hat.

Der erste Band dieser Bestseller-Reihe erschien schon 2014. Viele Jahre und mehrere Liebhaber später ist die charmante französische Ermittlerin gemeinsam mit ihrem verschrobenen Assistenten Apollinaire noch immer erfolgreich üblen Verbrechern auf der Spur. Die Provence-Krimis im Taschenbuchformat sind eine nette Lektüre, wenn man einfach nur entspannen und gut unterhalten werden will und keinen literarischen Tiefgang erwartet.

Die Geschichten spielen in einer der schönsten Urlaubsgegenden, unweit von St. Tropez. Sie bieten Spannung und gleichzeitig die Atmosphäre von Land und Leuten. Ganz nebenbei sind sie auch ein unterhaltsamer Reiseführer. Hinter dem Pseudonym Pierre Martin verbirgt sich ein Autor, der sich mit Romanen, die in Frankreich und Italien angesiedelt sind, einen Namen gemacht. Für seine Hauptfigur Madame le Commissaire schreibt er unter seiner zweiten Identität einen Bestseller nach dem anderen.