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Kurzinterview mit Bürgermeister Andreas Igel

Montag, 08.02.2021

Kurzinterview mit Bürgermeister Andreas Igel zur aktuellen Lage

Herr Bürgermeister, wie gehen Sie persönlich mit der Bedrohung durch das Coronavirus um und was raten Sie den Ludwigsfelderinnen und Ludwigsfeldern?

Andreas Igel: Ich muss gerade lernen, mit mehr Ruhe klarzukommen. Mein Terminkalender ist deutlich leerer als üblich. So geht es derzeit wohl vielen, die ihre Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen müssen. Als Bürgermeister gibt es aber dennoch immer genug für mich zu tun. Aktuell erfordert natürlich die durch das Coronavirus verursachte Ausnahmesituation meine volle Aufmerksamkeit.

Als ganz normaler Bürger achte ich in diesen Zeiten verstärkt auf Hygiene und wasche mir wie empfohlen häufig und gründlich die Hände. Und ich halte Abstand zu meinen Mitmenschen, auch wenn mir das schwerfällt. Aber anders geht es gerade leider nicht. Wir leben schließlich nicht jeder für sich isoliert, sondern haben auch eine Verantwortung gegenüber unseren Familienmitgliedern, Nachbarn, Freunden und allen anderen Mitmenschen.

Welche Rolle übernimmt die Stadt Ludwigsfelde in der aktuellen Lage?

Andreas Igel: Die Stadt steht im engen Austausch mit dem Kreis. Wir setzen die Vorgaben um, die vom Kreis und Land zum Schutz der Bevölkerung kommen. Dazu kontrollieren wir beispielsweise, ob sich die Geschäfte an die vorgeschriebene Schließung halten. Dabei setzen wir in erster Linie auf den Dialog und die Vernunft unserer Unternehmerinnen und Unternehmer.

Wir wissen um die schwierige Situation der Geschäfte, Firmen und Selbstständigen. Für sie haben unsere Wirtschaftsförderer eine Übersicht über die bislang bekannten Hilfsmaßnahmen zusammenstellt.

Als Stadt unterstützen wir auch die Schulen und Kitas in ihren Bemühungen, die (Not-)Betreuung für Kinder von Eltern sicherzustellen, die in für uns alle wichtigen Berufen tätig sind. Beispielsweise von Eltern, die in unserem Krankenhaus die Patienten betreuen. Dort wird großartige Arbeit geleistet – wie an so vielen Stellen in unserer Stadt. An dieser Stelle ein großes Dankeschön dafür! Das geht auch an die Supermarktkassen, in die Apotheken oder an die Postbotinnen und -boten.

Können die Bürgerinnen und Bürger sich weiter mit ihren Anliegen an das Rathaus wenden?

Andreas Igel: Ja, als Stadtverwaltung sind wir selbstverständlich für unsere Bürgerinnen und Bürger da. Dafür gehen wir auch für uns ungewohnte Wege. Wo immer es möglich ist, haben wir unsere Kolleginnen und Kollegen ins Home-Office geschickt. Ihre Diensttelefone werden umgeleitet und auch der Zugriff auf die E-Mails funktioniert.

Ganz ohne Einschränkungen geht es in diesen Zeiten aber natürlich nicht. So mussten wir die schmerzhafte Entscheidung treffen, das Rathaus und unsere Außenstellen entgegen unserem Selbstverständnis für den allgemeinen Publikumsverkehr zu schließen. Nutzen Sie daher bitte Telefon und E-Mail, um uns zu erreichen. Auf www.ludwigsfelde.de haben wir die Kontaktmöglichkeiten bereitgestellt.

Können Sie der Entwicklung bei aller Dramatik auch positive Aspekte abgewinnen?

Andreas Igel: Zunächst mal sind der Zusammenhalt und die Solidarität in unserer Stadt wirklich herausragend. Wir müssen jetzt alle aufeinander Rücksicht nehmen. Für uns Ludwigsfelderinnen und Ludwigsfelder ist das zwar immer normal, in diesen Zeiten aber ganz besonders. Das erfüllt mich mit Zuversicht.

Außerdem versuchen wir, auch als Stadtverwaltung möglichst viel aus der aktuellen Situation zu lernen und mitzunehmen. Unser Pilotprojekt zum Home-Office beispielsweise hat jetzt einen unerwarteten Schub bekommen. Vielleicht können wir davon in Zukunft profitieren und noch attraktiver für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden. Zudem können wir feststellen, dass Termine mit Bürgerinnen und Bürgern, egal ob in Präsens oder per Telefon deutlich an Qualität gewonnen haben. Wenn beide Seiten gut vorbereitet zu einem für beide bekannten Thema zusammenkommen, ist das Ergebnis oft besser als früher.

Ist schon absehbar, wann in ganz Ludwigsfelde wieder alles „normal“ läuft?

Andreas Igel: Das ist sehr schwierig zu beantworten und hängt auch ein bisschen davon ab, wie gut wir uns alle an die Empfehlungen der Experten und Expertinnen halten. Je besser wir diese befolgen und Abstand zu unseren Mitmenschen halten, desto schneller kommen wir aus dieser außergewöhnlichen Situation wieder heraus.

Auch der Erfolg und die Umsetzungsgeschwindigkeit bei den Impfungen werden maßgeblich für eine Rückkehr zur Normalität sein. Neben der bereits bekannten Unterstützung der Akademie 2. Lebenshälfte mit dem LFC und dem Seniorenbeirat werden wir als Stadt versuchen, Impfungen in Ludwigsfelde und den Ortsteilen in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt zu organisieren.

Aber wir brauchen uns nichts vorzumachen – das Coronavirus wird uns noch Wochen und Monate beschäftigen. Und die Spätfolgen sind jetzt noch überhaupt nicht absehbar. Nicht zuletzt, was die Wirtschaft betrifft.