Ihre Stadt, die mochte sie sehr

Trauer um Vera Gärtner

Sie hat ihre Stadt geliebt und die Menschen, die hier leben. Ein Lächeln bei denen zu hinterlassen und hervorzuzaubern, die an sie denken - Vera Gärtner hinterlässt uns noch mehr. „Für die Menschen“, dieses Lebensmotto zog sich wie ein roter Faden durch ihr Leben, in dem ihr besonders Kinder und Jugendliche am Herzenlagen. Sie war Lehrerin, langjährige Vorsitzende des Ludwigsfelder Geschichtsvereins und Bürgerpreisträgerin mit einem lebenden Geschichtsbewusstsein.

In Ludwigsfelde Geborene kannten und schätzten sie, ihr Engagement, ihre Beharrlichkeit, ihre Lebensfreude und ihre Ideen. Neu Hinzugezogene lernten sie schnell kennen – durch die informativen Hefte und Bücher des Geschichtsvereins über Ludwigsfelde: seine Entstehung und Entwicklung, seine Sagen, Legenden, die Geschichten von Häusern, Familien, Betrieben, Geschäften, bei Stadtspaziergängen, die ihr sehr wichtig waren und durch ihre unermüdliche Präsenz mit dem Verein bei Stadtfesten, den Glockenfesten am Alten Krug, auf der Ludwigsfelder Familienweihnacht, bei Neubürgerempfängen und bei unzähligen Dorffesten. Immer auskunftsfähig, immer kontaktfreudig und zum Gespräch bereit, immer ansprechbar und immer voller Lebensfreude mittendrin dabei.

Es ist schon etliche Jahre her, aber heute genauso aktuell, dass Bürgermeister Andreas Igel die Bedeutung ihrer ehrenamtlichen Arbeit besonders hervorhob. „Geschichte passiert jeden Tag und man vergisst sehr viel – doch Geschichte lebendig und auch für unsere Kinder begreifbar zu machen, dass die Neubürger etwas über die Historie ihres neuen Heimatortes erfahren können, das ist ein Verdienst, den wir auch Vera Gärtner verdanken.“

„Meine Stadt, die mag ich sehr …, es sind die Menschen. Wenn ich ihnen begegne, liebe ich meine Stadt“, schrieb Vera Gärtner in einem ihrer Gedichte. Und die Ludwigsfelder gaben ihr diese Zuneigung zurück.

Sie wird uns fehlen.

Text: Karin Marquard