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Gedenktafel an Goltz'scher Villa

Dienstag, 30.04.2019

Tafel erinnert an "Stunde 0" in Ludwigsfelde

„Krieg ist das Ergebnis vergifteter Gehirne“, mahnt Volkmar Goltz mit starker Stimme. Es ist eine Mahnung an nachfolgende Generationen, eine Mahnung daran, was Krieg mit Menschen macht, welche Zerstörung und welches Leid Krieg bedeuten – die Erinnerungen daran begleiten die Menschen, die einen Krieg erleben mussten, ein Leben lang.

Am Dienstagnachmittag wurde an der Goltz’schen Villa in Ludwigsfelde eine Gedenktafel angebracht. Sie erinnert an die "Stunde 0", an den 22. April 1945, als russische Panzer durch Ludwigsfelde rollten und der Krieg für den damals kleinen Ort beendet war. Die Spuren eines solchen Panzers sind noch heute an der Fassade der Villa sichtbar und sollen auch zukünftig sichtbar bleiben.

„Ich habe jahrelang darauf bestanden, dass diese Schäden am Haus nicht beseitigt werden“, erzählt Hausbesitzer Volkmar Golz den rund 25 anwesenden Ludwigsfeldern. Er wolle, dass diese Spuren nachfolgende Generation an die grausamen Folgen von Krieg und Zerstörung erinnern. „Die "Stunde 0" bedeutete für Ludwigsfelde zwar das Ende des Krieges, aber niemand wusste, was in den nächsten fünf Minuten passiert.“

Die "Stunde 0" ist in Goltz tief verankert, denn obwohl der Krieg im April 1945 in Ludwigsfelde beendet war, war es eine Zeit ohne Sicherheit, ohne Regeln und Gesetze, in der jeder Ludwigsfelder trotz Kriegsende mit dem Tod rechnen musste. Diese unmittelbare Nachkriegszeit prägte Volkmar Goltz über viele Jahrzehnte, weshalb er sich vor allem jeden 22. April eine Gedenktafel an seinem denkmalgeschützten Haus wünschte.

„Denkmal heißt auch denk‘ mal“, erklärte Bürgermeister Andreas Igel. „Das müssen wir auch an nachfolgende Generationen weitergeben. Denkt nach, was Krieg anrichten kann.“ Die Stadt, so mahnt er, habe die Pflicht, die wenigen Spuren des Krieges in der Stadt sichtbar zu machen und die Menschen zum Nachdenken anzuregen.

Die 1902 in Sichtweite zum alten Krug errichtete Goltz’sche Villa war ein Hochzeitsgeschenk von Volkmar Goltz' Urgroßvater, Friedrich Loth, an die eigene Tochter. Fast 100 Jahre später, im Jahr 1999 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und anschließend von Fachleuten aufwändig saniert. Im vergangenen September erhielten die Eheleute Goltz den Denkmalpflegepreis des Landkreises Teltow-Fläming für Erhalt und die Sanierung der „Goltzschen Villa“.