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Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

Montag, 20.11.2023

Gemeinsame Kranzniederlegung am Volkstrauertag in Gröben

So wechselhaft wie das Wetter am gestrigen Sonntag ist auch die Zeit, in der wir gerade leben. Zahlreiche politische und gesellschaftliche Konflikte prägen das Leben von Millionen von Menschen auf der Welt und beeinflussen gleichzeitig auch das Zusammenleben unserer Gesellschaft. Anlässlich des diesjährigen Volkstrauertags gedachten rund dreißig Ludwigsfelderinnen und Ludwigsfelder, darunter Bürgermeister Andreas Igel sowie Stadtverordnete, den Menschen, die im Krieg und Konflikten auf der ganzen Welt ihr Leben verloren haben.

Rede des Bürgermeisters

Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter,
sehr geehrte Frau Ortsvorsteherin,
sehr geehrte Stadtverordnete, Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich begrüße Sie sehr herzlich zur Gedenkveranstaltung anlässlich des heutigen Volkstrauertages hier im Ludwigsfelder Ortsteil Gröben. Es ist in Ludwigsfelde eine gute Tradition geworden, am Volkstrauertag in einem Ortsteil der Stadt an einem Denkmal der Kriege jener Menschen zu gedenken, die in Kriegszeiten ihr Leben lassen mussten. Wir stehen heute hier an dem Denkmal, das zum Gedenken der Befreiung Preußens im Jahre 1813 und der dafür zu beklagenden Opfer errichtet wurde. Wir erinnern uns damit nicht ausschließlich derjenigen, die in den großen Kriegen der Welt ihr Leben ließen, sondern gedenken allen Menschen, die Opfer von Gewalt und Krieg wurden. Dies ist Teil unserer Erinnerungskultur, die wir hier in Ludwigsfelde pflegen und stärken wollen.

Der Volkstrauertag erinnert uns jedes Jahr daran, dass Menschen in vielen Kriegen ihr Leben ließen und welch elementaren Wert Frieden für unser Leben hat. Der gerade ausgebrochene Krieg in Israel und dem Gazastreifen, ausgelöst durch den Terror der Hamas, zeigt uns, dass regionalen Krisen zunehmen und die globale Krise mit multipolarer Machtzentren wächst! Der furchtbare Angriffskrieg Russlands in der Ukraine setzt unvermindert seinen Lauf und auch die kriegerische Auseinandersetzung zwischen Aserbaidschan und Armenien ist wieder aufgeflammt. Bürgerkriege in Zentralafrika nehmen unvermindert ihren Lauf.

Es ist die Unfähigkeit der internationalen Gemeinschaft, diese Kriege diplomatisch zu verhindern und das Kalkül von Despoten, Kriege als Teil einer Lösung bei Problemen im Inneren oder in einer Region zu befördern! Die Macht dieser Despoten ist getragen von Desinformation und Radikalisierung.

Dieses Denkmal hier in Gröben erinnert an die Opfer der Befreiung Preußens aus der Besetzung Frankreichs – des Despoten Napoleon. In anderen Ortsteilen stehen Denkmäler, die an die Opfer der Gewalt aus den beiden Weltkriegen erinnern. Auch damals wurde von despotischen Herrschern, dem Wilhelminischen Kaiserreich und den Nationalsozialisten Krieg als Lösung von inneren Problemen des Deutschen Reiches gewählt und durch die Radikalisierung der Menschen ermöglicht.

Unser Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sagte jüngst: „Nie wieder ist jetzt!“

Mit dieser Aussage mahnt uns der Bundespräsident, den inneren Frieden in unserer Gesellschaft zu wahren, zu stärken und Radikalisierung und Ausgrenzung keinen Raum zu lassen. Da ist der jüngst wieder aufflammende und latent schon lange vorhandene Antisemitismus, der jüdisches Leben in Deutschland als Feindbild deklariert. Die fehlende Toleranz gegenüber anderen Nationalitäten und Ethnien. Reichsbürger, die all unsere freiheitlich demokratischen Grundrechte in Frage stellen, schlimmer noch sogar bekämpfen. Links- und Rechtsradikale, die vom Verfassungsschutz gesichert als verfassungsfeindlich eingestuft werden und unvermindert versuchen, ihren politischen Einfluss zu stärken.

Kriege gingen immer aus Krisen hervor. Nun werden wir nicht jede Form von Krisen hier verhindern können. Aber wir können uns in Krisen miteinander und zueinander verhalten und eben nicht jeden Despoten das Wort überlassen, die die Lösung der Krise durch Machtstreben, Desinformation und Radikalisierung für sich nutzen wollen.

Die Toten der Kriege mahnen uns, ihr Vermächtnis fordert uns auf, nicht wegzuschauen, sondern im Sinne des Gemeinwohls und des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu handeln! Nie wieder ist jetzt, morgen und übermorgen - aus Respekt vor den Opfern, aus der Erkenntnis der Vergangenheit und der Verantwortung für die Gegenwart!

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.