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Erinnerungen verbrennen nicht,
sie verblassen nur

Dienstag, 07.05.2019

Stadt Ludwigsfelde mit Aktionen, um an Bücherverbrennung und Folgen rechter Gewalt zu erinnern

Zum Jahrestag der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz wird es in Ludwigsfelde zahlreiche Aktionen geben, um an die makabren Veranstaltungen unmittelbar nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zu erinnern. Gleichzeitig möchte die Stadt ein Zeichen gegen rechte Gewalt setzen.

„Die Erinnerung an die Vernichtung der Bücher als Mittel zur Unterdrückung Andersdenkender darf heute nicht vergessen werden. Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Intoleranz und der beängstigend machtvoll aufstrebenden völkischen Bewegungen ist es von bedrückender Aktualität, daran zu erinnern“, erklärt Bürgermeister Andreas Igel.

„Mit den öffentlichen Aktionen wollen wir die Erinnerung an diese Ereignisse und deren Folgen wachhalten und ein Zeichen für ein „Nie wieder!“ setzen.“

Quelle: Bundesarchiv

Erinnerungen an Autoren

Der 10. Mai 1933 hat sich eingebrannt – und das wortwörtlich. An diesem Tag wurden auf dem Berliner Opernplatz zahlreiche Werke bekannter Autoren wie Thomas Mann, Heinrich Mann, Erich Maria Remarque, Bertolt Brecht, Erich Kästner oder Kurt Tucholsky verbrannt.

Die Namen der Autoren, deren Werke an diesem Tage in Berlin verbrannt wurden, werden am kommenden Freitag, den 10. Mai 2019 - auf den Tag genau 86 Jahre später von einer 7. Klasse des Marie-Curie-Gymnasiums Ludwigsfelde mit Sprühkreide auf die Gehwege entlang der Potsdamer Straße gesprüht. Zwischen 7.40 Uhr und 9.20 Uhr werden die Schüler mit Unterstützung der Stadt Ludwigsfelde im Stadtgebiet aktiv sein. Treffpunkt ist um 7.40 Uhr am Klubhaus Ludwigsfelde.

Bücherhaufen in der Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek Ludwigsfelde hat im Zentrum ihrer Räumlichkeiten einen symbolischen Bücherhaufen aufgebaut, der wiederum von Büchern umgeben ist, deren Autoren im Mai 1933 auf den „Schwarzen Listen“ standen und als zersetztes Schrifttum galten.

Darüber hinaus gibt es in der zweiten Etage der Bibliothek einen 15-minütigen Ausschnitt aus der Dokumentation „Als die Bücher brannten“ zu sehen. Dieser Ausschnitt läuft in dieser Woche während der Öffnungszeiten für Besucher in Dauerschleife.

Kranzniederlegung

Anlässlich des Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wird Bürgermeister Andreas Igel zusammen mit den Stadtverordneten am Mittwoch, den 8. Mai um 17.30 Uhr einen Kranz auf dem Friedhof in Ludwigsfelde niederlegen.

Ausstellung – Todesopfer rechter Gewalt

Parallel zu den geplanten Aktionen rund um die Bücherverbrennung können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger vor den Sitzungssälen im Rathaus die Ausstellung [Kein schöner Land] – Todesopfer rechter Gewalt ansehen.

Seit mehreren Jahren erinnert die Opferperspektive auf ihrer Webseite Todesopfer-rechter-Gewalt-in-Brandenburg.de an 22 rechte Tötungsdelikte und das damit verbundene individuelle Schicksal von 22 Menschen, die seit 1990 in Folge von rechter, rassistischer oder sozialdarwinistischer Gewalt in Brandenburg ums Leben gekommen sind.

Die Ausstellung basiert auf dieser Webseite. Sie dokumentiert alle durch die Landesregierung offiziell anerkannten Todesopfer rechter Gewalt und Todesfälle, die von der Opferperspektive als rechts motiviert bewertet wurden.

Kino: Filmvorführung „Rechtsruck“

Am Abend des 10. Mai 2019 wird im Kinosaal des Klubhauses das Filmprojekt „Rechtsruck“ durch die Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA Brandenburg) vorgestellt.

In der Filmreihe beschäftigen sich junge Menschen mit Rechtspopulismus und seinen Auswirkungen auf eine Gesellschaft, in der zunehmend rechtes Gedankengut politisch und sozial etabliert wird. In den Kurzfilmen untersuchen und verdeutlichen die Jugendlichen aktuelle politische und soziale Tendenzen durch den Rechtspopulismus.

Der Eintritt zur Filmvorführung ist frei.