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Einfach wachsen lassen

Donnerstag, 01.07.2021

Vom Rasen zur Blumenwiese

Adieu englischer Rasen, willkommen Wildblumenwiese. In diesen Zeiten liegt der Fokus vermehrt auf Klima- und Naturschutz. Leider hat die intensive Pflege der Grünflächen, sei es im öffentlichen Bereich oder in den privaten Gärten, auch in unserer Stadt zum Rückgang von Pflanzen- und Tierarten geführt. Aus diesem Grund wurden in der vergangenen Zeit mehrere extensive Wiesenflächen im Stadtgebiet belassen oder neu angelegt. Hierbei handelt es sich um Flächen, die nicht genutzt oder begangen werden.

Der Anblick der Wiesen teilt die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger. Oftmals wirken diese Flächen wild und unordentlich, doch dies liegt einem verankerten Schönheitsideal zugrunde. Wir lieben Ordnung im Haus sowie auch im Garten- und Stadtbild. Diese Ordnungsliebe, wie sie vom Haus auf die Umwelt übertragen wird, hat einen hohen Preis. Sie führt dazu, dass viele Insekten-, Pflanzen- und Vogelarten nicht mehr existieren können.

Gelbklee auf der Fläche gegenüber der Feuerwehr ist u. a. als Futterpflanze für Schmetterlingsraupen geeignet.

Auf die Frage, was wir tun können, gibt es eine einfache Antwort: einfach weniger.

„Für jeden, der etwas für den Artenschutz tun möchte, ist es an der Zeit, sein Bild zu überdenken, seinen Blick auf eine Wiese positiv zu richten. Die Bilder zeigen es: die Flächen sehen bunt und abwechslungsreich aus und wir alle können uns an den Blüten und Insekten erfreuen“, erklärt Ines Kohl, Mitarbeiterin des Kommunalservice der Stadt Ludwigsfelde.

Kleine Wiese am Radweg Straße der Jugend mit Natternkopf und scharfen Mauerpfeffer, als Kontrast das jetzt schon abgetrocknete Gras.

Zudem sollten diese Wiesenflächen nicht unterschätzt werden. Sie wirken auf natürlichem Wege wie eine Klimaanlage und kühlen die Luft an heißen Tagen. Während Rasenflächen in der sommerlichen Hitze und Trockenheit verkommen, bleiben die heimischen Wildblumenpflanzen grün und bunt je nach Blühzeitpunkt. Die Gräser dieser Wiesen sind auf Grund der bei uns so üblichen Sommertrockenheit und Hitze oft, so wie zum jetzigen Zeitpunkt, dann leider schon braun. Aber auch das gehört dazu. Natürliche Wiesenflächen mit heimischen Pflanzen sind pflegeleicht und müssen nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden. Rasenflächen bedürfen einer regelmäßigen und aufwendigen Instandhaltung. Die Bewässerung in den warmen Jahreszeiten kostet uns u. a. unsere lebensnotwendige und immer knapper werdende Ressource Wasser. Außerdem wird in die Düngung und Mahd der Rasenflächen viel Zeit und Geld investiert.

Angesäte Fläche am Krankenhaus mit u. a. Margerite, Schafgarbe und Wilde Möhre

Das Ziel ist es nicht, die gesamte Stadt und seine Grünflächen wild wachsen zu lassen. Viele Flächen werden auch je nach Witterungsverlauf regelmäßig gemäht. Das Augenmerk sollte auf den „Eh-da-Flächen“ liegen. Ganz nach dem Motto „Die Natur macht das schon!“ können sich diese Flächen oder einzelne Teilbereiche entwickeln, vorhandene Wildkräuter können wachsen. „Auch, wenn das ‚Gestrüpp‘ in den Augen einiger Bürgerinnen und Bürger nicht ordentlich aussieht, so sollten die verblühten Wiesen nicht alle direkt nach der Blüte gemäht werden. Hier finden viele überwinternde Kleintiere Lebensräume. Die Mahd dieser Flächen erfolgt dann im zeitigen Frühjahr“, so Kohl.

Im Interesse der Stadt möchten wir dieser Thematik eine kurze Beitragsreihe widmen, in der wir über weitere Themen aufklären und Beispiele zeigen möchten, wie auch Sie einen Beitrag zum Natur- und Artenschutz beitragen können. Für Anregungen und Hinweise sind wir offen und bieten hier die Möglichkeit den WhatsApp Kanal der Stadt Ludwigsfelde zu nutzen. Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.

Gemeine Nachtkerze und Berufkraut. Eine richtige "Eh-da"-Fläche
WhatsApp

Die Themen des städtischen WhatsApp-Kanals sind vielfältig und reichen von aktuellen Informationen aus der Verwaltung, über Veranstaltungstipps, bis hin zur Krisenkommunikation (im Bedarfsfall z. B. eine Bombenentschärfung, ein Großbrand oder die Ankündigung einer Baustelle, Corona Meldungen uvm.)

Gern können Sie uns über diesen Weg Ihre Meinung zum Thema "Wildblumenwiese versus Rasen" mitteilen. So können wir eine transparente Kommunikation ermöglichen und sehen, wo Klärungsbedarf besteht.

Eine Anleitung zur Anmeldung finden Sie hier.