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„Ok, ich ziehe mich um“, sagte Bürgermeister Andreas Igel in der vergangenen Woche voller Tatendrang. Kurzerhand tauschte er das gewohnte Bürgermeisteroutfit gegen einen Overall, mit dem er im Bildungszentrum von Mercedes-Benz für eine Stunde in den Ausbildungsberuf des Fahrzeuglackierers eintauchte. Zuvor hatte das Stadtoberhaupt, gemeinsam mit Wirtschaftsförderin Pia Jost, Standortleiter Jörg Homering kennengelernt, der seit November letzten Jahres die Verantwortung für das Ludwigsfelder Werk trägt.
„Es war mir wichtig, den Leiter des größten Arbeitgebers am Standort persönlich zu treffen und kennenzulernen. Mercedes-Benz ist eng mit der Geschichte und der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Stadt verbunden. Von daher hat es eine große Bedeutung, auch über die Perspektiven am Standort zu sprechen und zukünftig im Austausch zu bleiben“, weiß Bürgermeister Andreas Igel die Stellung des Mercedes-Benz Werkes für die Stadt und die Region einzuordnen.
Im Anschluss ging es direkt ins Bildungszentrum an der Brandenburgischen Straße. Verschiedene Ausbildungsberufe wie Fertigungsmechaniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik, KFZ-Mechatroniker, Industriemechaniker und Fahrzeuglackierer können am Standort erlernt werden. Der Arbeitsbereich der Lackierer-Azubis besticht bereits auf den ersten Blick durch Ordnung und Sauberkeit. Laut Ingo Schulz, Meister und Verantwortlicher für die Auszubildenden, sei das als angehender Lackierer das A und O.
An verschiedenen Stationen zeigten die Lehrlinge Bürgermeister Igel, was sie können und was Bestandteil ihrer Ausbildung ist. Fahrzeuglackierer beschichten und gestalten Fahrzeuge, Aufbauten und Spezialeinrichtungen mit Lacken, Beschriftungen und Signets. Außerdem schützen sie Oberflächen durch geeignete Konservierungsmaßnahmen oder setzen sie instand. Einige der Aufgaben konnte der Bürgermeister direkt selbst ausprobieren.
„Dass die echte Lackkabine des Werks als Virtuell Reality Umgebung abgebildet ist, in der die Auszubildenden Teile realitätsgetreu lackieren können, hat mich schon sehr beeindruckt“, so Igel. „Mir hat aber auch die allgemeine Atmosphäre gefallen, die zwischen den Auszubildenden und den Ausbildern herrschte. Die Chemie scheint zu stimmen und die Auszubildenden dürfen sich auch an eigenen Projekten kreativ auslassen und austesten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass man auf diese Weise die Fachkräfte von Morgen schon heute in unserer Region langfristig binden kann.“
Ludwigsfelde spielt im globalen Produktionsverbund von Mercedes-Benz Vans eine wichtige Rolle. Das Werk produziert die offenen Versionen des Mercedes-Benz Sprinter, aktuell auch die des neuen eSprinters. Zudem nimmt das Werk innerhalb des Verbunds eine führende Rolle bei innovativen Produktionssystemen ein. Im Jahr 2022 fertigten hier rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50.000 Transporter. Schon vor drei Jahrzehnten war das Werk in Ludwigsfelde einer der größten und damit wichtigsten industriellen Arbeitgeber der Region. Seit der Übernahme des Werks durch Mercedes-Benz im Februar 1991 haben rund 1.500 junge Menschen ihre Ausbildung am Standort absolviert.