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Afrikanische Schweinepest

Donnerstag, 04.02.2021

Vorausschauende Maßnahme: Weitere Kadaversammelstellen in TF eingerichtet

Drei weitere Kadaversammelstellen wurden im Landkreis Teltow-Fläming dieser Tage in Betrieb genommen. Damit hat sich die Zahl der Standorte auf insgesamt 12 erhöht. Sie wurden eingerichtet, um auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vorbereitet zu sein.

An den Sammelstellen können Fall- und Unfallwild sowie Aufbruch und Zerwirkreste vom Schwarzwild unter hygienischen Bedingungen zentral gesammelt und in 1100-Liter-Kadavertonnen entsorgt werden.

Die Funktionsweise einer solchen Kadaversammelstelle wurde kürzlich im Rahmen eines Pressetermins präsentiert. Hier wurde zusätzlich auch ein Kühlcontainer aufgestellt, der in Betrieb genommen wird, wenn die Temperaturen steigen, um einen Verwesungsgestank zu vermeiden.

Maik Marsch, Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde des Landkreises und dort für Wildtier- und Wildseuchenmanagement verantwortlich, erläutert: „Wir evaluieren ständig unsere Arbeit und sind im stetigen Kontakt mit den Jäger*innen. Wir möchten optimale Bedingungen für sie schaffen, um einen reibungslosen Ablauf für die Entsorgung von Schwarzwild-Kadavern zu gewährleisten.“

Kai Hamann vom Landesjagdverband und Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Betreiber der neuen Kadaversammelstelle in Schöbendorf, sind sich einig: „Teltow-Fläming geht mit beispielhafter Strategie voran. Flächendeckende Kadaversammelstellen sind nur von Vorteil. Ein zentraler Sammelpunkt würde lange Fahrtzeiten für die ca. 800 Jäger*innen im Landkreis mit sich bringen und bei weitem nicht so gut angenommen werden. Die Organisation der Kadaversammelstellen ist eine logistische Meisterleistung. Die jüngst veröffentlichten Zahlen zeigen, dass eine weitere Verbreitung der ASP stark zu vermuten ist. Teltow-Fläming ist einer der wildschweinreichsten Landkreise. Es ist gut, dass jetzt gehandelt wird.“

Die Nutzung dieser Sammelstellen ist momentan freiwillig, wird aber bei Restriktionen im Fall des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest im Landkreis verpflichtend.

Thomas Schröder, Sachgebietsleiter Veterinärwesen des Landkreises Teltow-Fläming, verdeutlichte: „Wir haben jetzt diese Praxis eingeführt, um gut gewappnet zu sein, wenn die ASP auch in Teltow-Fläming ausbricht. Das ist jetzt die Feuerprobe.“

Neun der zwölf Sammelstellen sind 24 Stunden am Tag zugänglich und über einen Zugangscode zu betreten. Die Zugangsinformationen sind entweder beim Betreiber der Sammelstelle, über den E-Mail-Verteiler des Kreisjagdverbandes Teltow-Fläming oder beim Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Denkmalschutz unter der Telefonnummer 03371 608-2210 erhältlich. Jede Nutzung der Sammelstelle ist vor Ort in einer Liste zu dokumentieren. Die Jagdausübungsberechtigen werden gebeten, die Sammelstellen so zu hinterlassen, wie sie sie vorgefunden haben.

Dietlind Biesterfeld, Beigeordnete und zuständige Dezernentin: „Die freiwillige Kadaversammlung im Vorfeld eines Infektionsausbruchs in unserem Landkreis ist ein voller Erfolg. Die Jagdausübungsberechtigten nutzen die Sammelstellen erfreulich intensiv. Damit ist ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Tierseuche bereits im Vorfeld eingeübt. Bei allen, die die Sammelstellen freiwillig nutzen bzw. betreiben, möchten wir uns bereits jetzt für ihr Engagement danken. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag in Vorbereitung auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest“.

Insgesamt hat die Firma SecAnim, ein Spezialist für Tierkörperbeseitigung, 15 Entlehrungen der 1100-Liter-Kadavertonnen in den vergangenen fünf Wochen durchgeführt. Das Unternehmen sammelt die Materialien gemäß den gesetzlichen Anforderungen ein und verarbeitet sie zu Mehlen, die ausschließlich als Alternativbrennstoff in Kraftwerken und der Zementindustrie genutzt werden. Die tierischen Fette, ebenfalls ein Produkt aus dem Verarbeitungsprozess bei SecAnim, werden an die Biodiesel-Industrie weitergegeben.