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Im Rahmen des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt an Frauen, wurde Anfang dieser Woche auf dem Rathausplatz ein sichtbares Zeichen gesetzt: Gemeinsam mit Landrätin Cornelia Wehlan hissten Vertreter der Stadt Ludwigsfelde, des Landkreises und engagierte Ludwigsfelderinnen eine Fahne, um auf dieses ernste Thema aufmerksam zu machen. Gewalt, ob physisch oder psychisch, darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben – darauf machten sowohl die Landrätin als auch Fachbereichsleiter Paul Niepalla aufmerksam. „Wer Mädchen schlägt, ist feige“, brachte Landrätin Wehlan das Thema mit einem Spruch, den sie bereits aus Kindertagen kennt, auf den Punkt.
Bürgermeister Andreas Igel ließ sich durch Fachbereichsleiter Paul Niepalla vertreten, richtete jedoch eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit: "Gewalt in Beziehungen ist erschreckend alltäglich, obwohl sie oft tabuisiert wird. Es braucht Mut und Solidarität, um Betroffenen zu helfen. Respekt, Rücksicht und gegenseitige Achtung müssen die Grundlage unseres Zusammenlebens sein. Gewalt darf niemals toleriert werden – heute nicht und an keinem anderen Tag!"
Nach dem Hissen der Fahne fand im Klubhaus Ludwigsfelde die Auftaktveranstaltung für ein neues Netzwerk gegen Gewalt statt. Unter der Leitung der neuen Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, Romy Powils, wollen Vertreter aus Zivilgesellschaft, Verwaltung und freien Trägern eng zusammenarbeiten, um Frauen und Mädchen im Landkreis ein gewaltfreies Leben zu ermöglichen. Die Kontaktstelle der zivilgesellschaftlichen Akteure zur Umsetzung der Istanbul-Konvention (KIKO Brandenburg) unterstützt diesen Prozess.
Das Netzwerk setzt auf Zusammenarbeit und Prävention, um Gewalt frühzeitig zu erkennen und Betroffenen die notwendige Hilfe anzubieten. Romy Powils, Gleichstellungsbeauftragte Teltow-Fläming: „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist die am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung. Auch in Brandenburg nimmt geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt seit Jahren stetig zu. Deshalb ist es mir wichtig, durch das Hissen der Fahne ein Zeichen für Landkreis zu setzen: Auch wir sagen „Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen“! Die Gründung des Netzwerks ist ein wichtiger Schritt, um hier gemeinsam präventiv und aktiv vorzugehen."
Hilfe erhalten betroffene Frauen beispielsweise auch unter 03371/63 32 91. Die Rufnummern ist 24 Stunden am Tag durch eine Mitarbeiterin des Frauenhauses Teltow-Fläming besetzt, sodass Frauen und deren Kinder in akuten Krisensituationen auch außerhalb der normalen Bürozeiten Hilfe und Aufnahme ins Frauenhaus finden. Auch Nachbarn, Familienangehörige oder Freunde, die Anzeichen von Gewalt bemerken, können sich an diese Stelle wenden. Der Weg zu einem gewaltfreien Leben beginnt oft mit einem ersten Schritt, der meist der schwerste ist.
Der internationale Gedenktag am 25. November macht weltweit auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam. Er geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik, die am 25. November 1960 aufgrund ihres Widerstands gegen die dortige Diktatur getötet wurden. Ihr Mut steht symbolisch für den Kampf gegen Gewalt und Unterdrückung weltweit.