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Renaissance des Radverkehrs

Mittwoch, 03.06.2020

Ludwigsfeldes Bürgermeister will Radverkehr in der Stadt weiter verstärken

Kurz nach 7 Uhr auf der Potsdamer Straße in Ludwigsfelde. Die Ampel schaltet auf grün und eine Gruppe Fahrradfahrer setzt ihre Fahrt fort. Dabei fahren sie nicht auf dem Fahrradweg, sondern auf der Straße, denn Autos fahren kaum und Fahrradwege gibt es nicht. Es ist das Jahr 1965 und das Fahrrad ist das meistgenutzte Verkehrsmittel in der noch jungen „Stadt der Autobauer“.

Inzwischen aber hat sich das Mobilitätsverhalten der Ludwigsfelder sichtbar und hörbar verändert: Während vor über 50 Jahren das Quietschen der Fahrradbremsen und das Bimmeln der Fahrradklingeln den Ton in den Straßen angaben, hört man nun das Brummen der Motoren und die Hupe, wenn der Vordermann an der grünen Ampel nicht schnell genug losfährt.

„Wir planen eine Renaissance des Radverkehrs in Ludwigsfelde“, verkündet Bürgermeister Andreas Igel am heutigen europäischen Tag des Fahrrads. „Ludwigsfelde ist eine ‚Stadt der kurzen Wege‘, in der man innerhalb von 15 Minuten das Stadtzentrum bequem von jedem Punkt der Kernstadt mit dem Fahrrad erreichen kann“, begründet der Rathauschef sein Engagement für das Zweirad. Der Anteil des Radverkehrs soll nach seinen Vorstellungen deutlich zunehmen.

Wie aktuelle Zahlen der TU Dresden belegen, hat zwar jeder Ludwigsfelder statistisch gesehen ein Fahrrad (1.021 Fahrräder pro 1.000 Einwohner), aber nur jeder Vierte nutzte es auch täglich. Die PKW-Dichte ist mit 591 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner deutlich geringer, dennoch steigt jeder zweite Ludwigsfelder täglich in sein Auto. Bei 42 Prozent der in der Stadt Ludwigsfelde zurückgelegten Wegen wird das Auto genutzt. Das Fahrrad kommt zum Vergleich nur auf einen Anteil von 28 Prozent.

„Der Straßenverkehr ist für 20 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen in unserer Stadt verantwortlich. Der Radverkehr kann maßgeblich dazu beitragen, dass die Luft und das Klima in unserer Stadt verbessert werden“, betont der Bürgermeister und verweist auf das Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Ludwigsfelde.

Um das Fahrradfahren in Ludwigsfelde attraktiver zu machen, soll auch in die dafür nötige Infrastruktur investiert werden. Unter anderem sollen sichere und witterungsgeschützte Abstellanlagen am Bahnhof entstehen und das Fahrradwegenetz ausgebaut werden. „Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen stehen wir im kommunalen Austausch mit Gleichgesinnten und profitieren vom Know-How-Transfer. Auf Grundlage dieses Wissens erarbeitet unser Klimaschutzmanager ein Handlungsprogramm, in dem Maßnahmen beschrieben werden, wie Ludwigsfelde wieder eine Fahrradstadt werden kann“, erläutert Andreas Igel sein Vorhaben.

Neben der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur, sollen auch Aktionen zum Fahrrad fahren angeboten werden. Daher wird die Stadt Ludwigsfelde auch dieses Jahr am „Stadtradeln“ teilnehmen. Die dreiwöchige Aktion findet vom 5. bis 25. September statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wird es dieses Jahr jedoch keine gemeinsame Auftakttour geben.