Radfahren soll wieder einfacher werden

Erste Tour in Ludwigsfelde unter dem Motto „Wo klemmt der Reifen?“

Tatsächlich wollen sie das Gleiche: Mehr Sicherheit und Spaß für all diejenigen in Ludwigsfelde, die nicht mit dem Auto unterwegs sind. Unter dem Motto „Wo klemmt der Reifen?“ trafen sich am Freitag Vertreter der Regionalgruppe TF des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) mit Bürgern, Politikern und Mitarbeitern der Verwaltung zu einer besonderen Fahrradtour durch die Stadt. Ziel der Veranstaltung war es vor allem, Schwachstellen für den Radverkehr aufzuzeigen und über mögliche Lösungen zu diskutieren.

Den Anstoß zu dieser Runde hatten die ADFC- Mitglieder gegeben. Dabei trafen sie in Ludwigsfelde bei Politik und Verwaltung, insbesondere bei Bürgermeister Andreas Igel, auf offene Ohren. Gemeinsam ging es also per Rad vom Rathaus in Richtung Gymnasium, an der Oberschule vorbei via Waldsiedlung und Rousseaupark. Von da aus führte die Route über Ludwigsallee, Rheinstraße, Dachsweg und A.-Tanneur-Straße zum Museum am Bahnhof. Von unklarer Verkehrsführung oder schwierigem Belag bis hin zu einseitigen oder fehlenden Radwegen wurden Problemstellen deutlich, die den meisten sicher ebenso geläufig sind wie die guten Beispiele.

Die Ludwigsfelderin Caroline Rosenthal war am Freitag ebenfalls mit von der Partie, sie ärgert vor allem die Situation an den beiden Kreisverkehren in Bahnhofsnähe. Da sie und ihr 5-jähriger Sohn oft laufen, wünscht sie sich sowohl fußgänger- als auch radfahrerfreundliche Lösungen. „So stelle ich mir eine familienfreundliche, zukunftsgerichtete Heimatstadt vor.  Und wenn Ludwigsfelde dafür verkehrsrechtlich nicht zuständig ist, müssen wir uns bei den zuständigen Behörden eben gemeinsam stark machen“, so die junge Frau.

Welche Vorhaben für die nächste Zeit in der Stadt geplant sind, erläuterten Bürgermeister Andreas Igel sowie der Fachbereichsleiter für Bauen und Infrastruktur, Heinz-Dieter Gransee, während der Diskussionsrunde im Museum für Stadt und Technik. So ist unter anderem das Planverfahren für die Verbindung zwischen der Buswendeschleife an der Waldsiedlung und der August-Bebel-Straße in Erarbeitung. Anders als ursprünglich vorgesehen soll hier nun ein gut ausgebauter Fuß- und Radweg entstehen.

Wie Fachbereichsleiter Gransee erläuterte, soll beispielsweise der Dachsweg zur Fahrradstraße entwickelt werden. Im nächsten Jahr könnte mit dem Bau begonnen und damit auch ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung einer Radwegeachse bis zum Bahnhof erfolgen. Am Bahnhof selbst sollen bis zum nächsten Jahr neue Fahrradabstellanlagen mit über 200 Plätzen entstehen, ein Teil davon verschließbar.

„Wir wollen, dass Fahrradfahren in unserer Stadt wieder einfacher wird“, konstatierte Bürgermeister Igel. „Damit entlasten wir gleichzeitig die Straßen und schonen die Umwelt. Oft ist man in Ludwigsfelde mit dem Rad sogar genauso schnell wie mit dem Auto, das ist ja schließlich kein Geheimnis“, meinte er augenzwinkernd.