Mit Kinderbildern gegen illegale Müllentsorgung im Wald

Ludwigsfelderin infiziert Nachbarn und Freunde mit dem Müllsammelvirus

„Ich musste einfach etwas machen“, erzählt Susann Basner. Mehr aus Langerweile und dem Drang etwas Sinnvolles während der aktuellen Corona-Pandemie zu machen, fing sie an, hinter ihrem Grundstück, zwischen Holzhäusern und Autobahn, Müll zu sammeln. Im Anschluss schrieb sie ihrer Freundin per WhatsApp, die sich kurzerhand dazu entschloss, bei der nächsten Sammelaktion helfen zu wollen.

„Den Sicherheitsabstand konnten wir in dem Waldstück natürlich ganz einfach einhalten und uns gleichzeitig sinnvoll beschäftigen“, freut sich die Ludwigsfelder Kindergärtnerin. Bei diesem zweiten Treffen seien bereits zwei Muttis und drei Kinder dabei gewesen, die eifrig den Wald aufräumten. Von alten und neuen Schuhen, einer antiquerten Brille, alten DDR Artikeln, Plastikmüll bis hin zu Dachpappe war im Wald alles zu finden. Die anschließende Entsorgung übernahm der SBAZV sowie der Kommunalservice der Stadt Ludwigsfelde.

Es folgten zwei weitere gemeinsame Aufräumaktionen, die jeweils rund zwei Stunden dauerten. Besonders begeistert war Susann Basner davon, wie einfach sich Kinder und deren Eltern, Nachbarn und vorbeigehende Fußgänger von der Aktion begeistern und infizieren ließen. So waren an der letzten Aufräumaktion am vergangenen Wochenende bereits 15 große und kleine Ludwigsfelder im gesamten Waldstück aktiv. „Dafür vielen, vielen Dank - ohne euch wäre es nicht so eine erfolgreiche Aktion geworden."

Die Initiatorin bat die beteiligten Kinder nach dem Aufräumen darum, Bilder der Aktion zu malen. Die kleinen Kunstwerke laminierte Susann Basner ein und hängte sie gut sichtbar an die Stellen, an denen sie den Wald bereits gesäubert hatten. „Jetzt gehe ich natürlich fast täglich die Strecke entlang, um zu gucken, ob alle 15 Bilder noch an den Bäumen hängen“, verrät sie ihre sogenannten Patrouillengänge mit einem Grinsen im Gesicht. „Unter einem Bild hat ein Ludwigsfelder sogar seinen Dank ausgedrückt, was ich natürlich richtig cool finde!“ Auch Bürgermeister Andreas Igel ist von der Idee und dem Engagement der Familien begeistert und dankt allen Beteiligten für ihren Einsatz!

Den Müll, den sie bei den Aktionen gefunden haben, haben die Teilnehmer akribisch fotografiert, um an geeigneter Stelle, ebenfalls gut sichtbar, eine Art Müllgalerie anzulegen.