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Größtes Schulausbauprogramm in Ludwigsfelder Geschichte geplant

Montag, 18.05.2020

Bürgermeister will über 80 Millionen Euro zur Lösung der gewaltigen Herausforderungen investieren

In der vergangenen Ausschussrunde wurde die „Machbarkeitsstudie zu baulichen Erweiterungsmöglichkeiten der Schullandschaft Ludwigsfelde“ vorgestellt. Innerhalb der Studie, die im Ergebnis von einem Investitionsvolumen von über 80 Millionen Euro ausgeht, wurden alle Ludwigsfelder Schulstandorte auf ihre baulichen Erweiterungsmöglichkeiten untersucht.

Nach aktuellen Prognosen ist davon auszugehen, dass die Stadt Ludwigsfelde bis zum Schuljahr 2024/25 insgesamt 30 neue Klassenräume benötigt, um allen Kindern der Stadt einen Schulplatz bieten zu können. Der Druck ist jedoch bereits jetzt spürbar: Die Schulen der Stadt bieten Platz für 54 Klassen. 58 Klassen werden derweil tatsächlich beschult. Möglich wurde das u. a. durch die temporäre Einrichtung von Modulbauten in der Theodor-Fontane-Grundschule.

„Wir stehen zweifelsohne vor der größten Herausforderung der kommenden Jahre. Wenn wir jetzt Kitaplätze benötigen, benötigen wir in absehbarer Zeit entsprechend viele Schulplätze. Die Ausbildung aller Kinder dieser Stadt hat oberste Priorität. Daher ist der Ausbau der Schullandschaft für mich alternativlos und zwingend notwendig. Jetzt ist die Zeit gekommen, um wegweisende Entscheidungen zu treffen, die dem Wachstum der Stadt gerecht werden können. Viele Flächen, für die bereits vor vielen Jahren Baurecht geschaffen wurde, sind jetzt in der Realisierung und die Menschen kommen zu uns nach Ludwigsfelde. Auch die Geburten in der Stadt sind erfreulich angestiegen. Wir dürfen und werden keine Zeit verlieren, denn es ist unser absolutes Ziel, jedem Kind der Stadt auch einen Schulplatz in der Stadt bieten zu können“, betont Bürgermeister Andreas Igel entschlossen.

Bei der Standortauswahl der zu erweiternden Schulen spielten mehrere Faktoren eine wichtige Rolle: Welche Flächen befinden sich im Eigentum der Stadt Ludwigsfelde und sind baurechtlich für einen Schulneu-, -um, oder -anbau geeignet und können zeitnah beplant werden, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren.

Neu zu erwerbende Grundstücke wurden aufgrund der zeitlichen Drucksituation nicht weiter in Betracht gezogen. Ein Grundstückskauf, beispielsweise im Rousseau-Park/Ludwigsdorf, inklusive Erschließung und aller behördlichen Vorgänge würde die Planungen um mindestens zwei weitere Jahre verzögern und die Kosten zusätzlich steigern. Zeit und Geld, die momentan nicht vorhanden sind.

Im Ergebnis der Untersuchung der vergangenen Monate wurden die Flächen am Standort der Gottlieb-Daimler-Oberschule sowie der Kleeblatt-Grundschule für den Um-, Aus- und Neubau als besonders geeignet bewertet. Im ersten Schritt sollen die Kapazitäten durch Neubauten erweitert und auf Umbauten der Schulen im laufenden Betrieb verzichtet werden. Nach Fertigstellung sollen die Schüler/innen in die neu errichteten Schulgebäude ziehen. Das alte Schulgebäude der Kleeblatt-Grundschule kann danach komplett saniert werden. Gleichzeitig werden kleinere Schulstandorte wie die Gebrüder-Grimm-Grundschule oder die Theodor-Fontane-Schule, die bereits jetzt an die Grenzen ihrer Schülerkapazität stoßen, entlastet. Durch die geplanten Sanierungs- und Neubaumaßnahmen können zusätzlich 775 Grundschüler und ca. 400 Schüler der Sekundarstufe I unterrichtet werden.

„Damit ist der Schulbetrieb in den nächsten Jahren, sogar Jahrzehnten gesichert“, ist sich Bürgermeister Igel sicher, betont jedoch auch, dass „das, was wir bauen werden, Akzeptanz unter den Bürgerinnen und Bürgern, den Schülern, Eltern und Lehrern finden muss. Wir sprechen immerhin von einem der größten Schulbauprojeke im Land Brandenburg und einer großen finanziellen Herausforderung für unsere Stadt.“

Die Baukosten für die Gesamtumsetzung belaufen sich aktuell auf rund 84 Millionen Euro. In die Planungen wurde dabei auch der Neubau von Sporthallen und Stellplatzanlagen einbezogen. Bei der Finanzierung erhofft sich die Verwaltung Unterstützung durch Fördermittel des Landes.

Die nun fertiggestellte Machbarkeitsstudie auf Grundlage der Raumprogrammempfehlungen des Bildungsministeriums unterstreicht die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Sanierungs- und Neubaumaßnahmen und soll durch die zugrundeliegenden, fundierten Zahlenmaterialien die Chance auf Fördermittel des Landes erhöhen.

Noch nie in der Geschichte der Stadt Ludwigsfelde wurde ein Projekt dieser Größenordnung für städtische Infrastruktur geplant. Die finale Entscheidung über die kommenden Planungsschritte obliegt nun der Stadtverordnetenversammlung im Juni. Dann soll der Grundsatzbeschluss zur Machbarkeitsstudie beschlossen und der Bürgermeister mit der Verwaltung zur Durchführung der Genehmigungsplanung beauftragt werden.