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„Das sieht ganz gut aus“

Mittwoch, 15.08.2018

Informationsveranstaltung zum Rousseau Park nimmt Bürgern Sorgen und Ängste bezüglich Lärmschutz und Entwässerung

„Ich möchte, dass Sie heute mit einem besseren Gefühl rausgehen, als Sie hier reingekommen sind“, sagte Stabsstellenleiterin Kirsten Bös zu Beginn der öffentlichen Informationsveranstaltung zum „Bebauungsplan Nr. 42 Ahrensdorfer Heide Rousseau Park Süd“. Auf dem rund 50 Hektar großen Areal sollen in den nächsten Jahren rund 600 Grundstücke entstehen. Zukünftig werden in diesem neuen Stadtteil rund 5.000 Menschen leben.

Rund 25 Bürger, vornehmlich aus Ahrensdorf, waren am Dienstagabend ins Rathaus gekommen, um sich im 1. Beteiligungsschritt der frühzeitigen Bebauung über den aktuellen Planungsstand der Siedlung, den vorgesehenen Schallschutz und die Regenentwässerung zu informieren.

Nachdem den anwesenden Bürgern das allgemeine Bebauungsplanverfahren erläutert wurde, stellte Torsten Meß, vom Büro für Städtebau und Stadtforschung Spath + Nagel, das neue Bebauungskonzept zwischen dem Ortsteil Ahrensdorf und Ludwigsdorf/Rousseau Park vor. Im Vergleich zum alten Bebauungsplan, der zur Jahrtausendwende aufgestellt wurde, sieht das neu aufgezeigte Konzept zwei große, anstatt drei Quartiere vor. Auch die vorgesehenen Grundstücke sollen der Nachfrage angepasst werden und größer als bisher ausfallen.

Ein alter Baumbestand, der die Fläche aktuell teilt, soll erhalten bleiben und dann eine natürliche Grenze zwischen den Quartieren bilden. Außerdem soll eine unterirdisch verlaufende Ferngasleitung, die alte Planungen maßgeblich beeinflusste, verlagert werden. Weiterhin ist eine zentrale Sammelstraße in Nord-Süd-Ausrichtung vorgesehen. Die einzelnen Quartiere werden über ringförmig verlaufende Straßen erschlossen. Wie im nördlichen Teil des Rousseau Parks soll es auch in den neuen Quartieren Streuobstwiesen geben, die den Anwohnern zur Verfügung stehen. Zur Umsetzung der Planungsziele ist die Aufstellung eines Bebauungsplanes sowie die Änderung des Flächennutzungsplans erforderlich.

Im zweiten Teil äußerte sich ein Gutachter über die aktuelle Lärmsituation, die sich durch den zunehmenden Verkehr natürlich ändern werde. Nach Verkehrs- und Lärmmessungen ist ein Lärmschutzwall bzw. eine Lärmschutzwand zwischen Ahrensdorf und dem Rousseau Park entlang der Landstraße L795 vorgesehen.

Außerdem stellte der Gutachter das neue Entwässerungskonzept vor. Alte Pläne hatten in der Vergangenheit zu Konflikten mit den Dorfbewohnern in Ahrensdorf geführt, die Angst hatten, bei Starkregen zukünftig selbst „abzusaufen“. Diese Ängste konnten den Bürgern während des Vortrages genommen werden.

Das Regenwasser von öffentlich befestigten Flächen und von 30 % der Fläche der sickerungsungünstigen Grundstücke soll in einen öffentlichen Kanal in südliche Richtung geleitet werden. Ein Abschnitt der Sammelstraße wird in eine straßenbegleitende Mulde entwässert. Das Wasser wird mit Freigefälle durch Kanäle in zwei Stauräume geleitet und gesammelt. Hier soll das Wasser durch Tauchwände und ein Längsgefälle der Sohle physikalisch gereinigt werden. Das gereinigte Wasser wird mittels Hebeanlagen in entsprechende Gräben umgeleitet und vor dort aus in den Elsbruchgraben weitergeleitet. Alle vorhandenen Gräben sollen erhalten werden, sodass es laut Gutachter zu keiner Verschlechterung der Wassersituation komme. In die Planungen wurden zudem unterschiedliche Szenarien, wie ein nur alle 100 Jahre eintretender Regen, aufgenommen.

In der anschließend sachlich geführten Diskussion, gab es inhaltlich viel Zustimmung und nur wenige Kritikpunkte zu den vorgestellten Planungen. Wolfgang Kleinert, Geschäftsführer der Callidus GmbH verriet nach Nachfrage außerdem, dass im Quartier ein Nahversorgungszentrum und Geschosswohnungen geben werde. Trotz aller Gerüchte und Spekulationen seien aber noch keine Verträge geschlossen. „Aber es wird kommen, das ist Teil des Gesamtkonzepts. Wir brauchen jedoch erst die Leute im Rousseau Park – anschließend kommen die Geschäfte“, so Kleinert weiter.

Weiterhin gehen die Planungen dahin, vorhandene Buslinien zu erweitern und den Verkehr zukünftig über einen Kreisverkehr zu leiten und beruhigen. In diesem Fall ist die Stadt jedoch nicht Baulastträger und auf Hilfe des Landes angewiesen.

Das Ziel, die Bürger mit ihren Fragen abzuholen und sie nach der Veranstaltung mit einem besseren Gefühl zu verabschieden, scheint die Informationsveranstaltung erreicht zu haben. Nach der Beantwortung einer Bürgerfrage meinte dieser: „Das sieht ganz gut aus, was ihr da gemacht habt. Es gibt von meiner Seite fast nichts zu meckern.“